Funktionalismus bedeutet, dass sich die Gestaltung vor allem an der praktisch-nützlichen Funktion eines Baus oder Gebrauchsgegenstands orientiert, so dass ästhetische Gestaltungsprinzipien zugunsten des Zwecks und der Sachlichkeit zurücktreten.
Der Begriff bezieht sich historisch auf die moderne Architektur und das Produktdesign der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Ausspruch des Architekten Louis Henry Sullivan „form follows function“ wurde in dieser Zeit zum erklärten Programm. Er steht für die Vorstellung, Schönheit in Architektur und Industrial Design ergebe sich aus der jeweiligen Funktionalität. Daraus entwickelte sich als Gegenbewegung zum Historismus ein rationalistischer Stil, der Zweck und Konstruktion betonte sowie geometrische Grundformen und rechte Winkel bevorzugte. In Deutschland gelangte diese Auffassung nach dem Zweiten Weltkrieg zu ihrer vollen Entfaltung und blieb bis in die 80er Jahre für das Produktdesign allgemeingültig. Funktionales, sachliches Industriedesign zeigen z.B. Entwürfe der Hochschule für Gestaltung in Ulm oder des Braun-Chefdesigners Dieter Rams.